Fabio Di Salvo lächelt im Laden der Marke Enzo Escoba.

B2B Interview: Fabio Di Salvo von Enzo Escoba

Nachhaltigkeit auf den zweiten Blick

Nachhaltigkeit ist in der MICE-Branche auf allen Ebenen wichtig – bis hin zum perfekten Outfit. Der Münchner Modedesigner Fabio Di Salvo entwirft für seine Marke Enzo Escoba Kleidung, die MICE-tauglich und gleichzeitig so nachhaltig wie möglich ist. Uns hat er verraten, wie aktuelle Trends kongresstauglich gestylt werden, wie er vom Schmuck zur Mode kam – und warum er nur zwei Teile seiner eigenen Marke im Kleiderschrank hängen hat.

Hallo Fabio. Wie kam es zu Enzo Escoba? Hast du schon immer gewusst, dass du Mode designen möchtest?

Ich bin eigentlich kein typischer Modemacher. Nach meinem Abitur habe ich ein halbes Jahr in der offenen Kinder- und Jugendarbeit ausgeholfen. In dieser sozialen Einrichtung hat es dann klick gemacht: Wenn ich etwas machen will, dann muss es einen sozialen Kern haben. Ich habe mich gefragt, was mir persönlich gefällt, und bin zunächst zum Schmuck gekommen. Bis dato hatte ich noch keinen Schmuck gefunden, bei dem ich sicher sein konnte, dass er aus recycelten Materialien besteht und nach ethischen Kriterien hergestellt wurde. Ich dachte mir dann: Das mache ich selbst. So habe ich mit meinen Lederarmbändern begonnen.

Wie würdest du den Stil von Enzo Escoba beschreiben?

Unser Stil reicht von Casual bis Streetwear. Ich wollte vor allen Dingen nachhaltiges und faires Textil, dem man das aber nicht sofort ansieht. Ich dachte mir, das kann doch nicht so schwer sein, nachhaltige und coole Klamotten zu produzieren. Seitdem fokussieren wir uns auf den Streetwear-Bereich.

 

Wie kam genau der Sprung vom Schmuck zum Textilbereich zustande?

Ich wollte eigentlich nie im Textilbereich tätig sein, weil die Branche schwierig ist und viel Recherchearbeit benötigt. Aber nach der Gründung des Labels sind viele Freunde auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich mein Logo auf ihre T-Shirts drucken kann. Da meine Eltern ein eigenes Sportlabel haben, sind wir im Besitz der nötigen Maschinen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass die Leute immer mehr nach Textilien gefragt haben. Dann habe ich mich hingesetzt und recherchiert, wo es Lieferanten gibt, die mir die Sachen mit unseren Werten im Zentrum herstellen können.

Einer dieser Werte ist Nachhaltigkeit. Wie setzt ihr das in eurem Unternehmen um?

Nachhaltigkeit ist eines unserer Kernthemen, egal, in welchem Bereich wir uns bewegen. Ich bin Freund von Slow Fashion und von Kreislaufwirtschaft. Seit Kurzem gibt es unseren „Enzo Escoba Fashion Circle“, dort haben unsere Kunden die Möglichkeit, ihre Produkte an uns zurückzugeben. Sie bekommen dafür einen Wertgutschein – unabhängig davon, ob sie die Kleidung eineinhalb Jahre oder drei Jahre später abgeben. Wir bereiten die Klamotte wieder neu auf und verkaufen sie weiter. Ich wollte von Anfang an ethische, ökologische, aber auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.

Wie viele Teile von Enzo Escoba hast du im Kleiderschrank?

Der Pulli, den ich gerade trage, ist eines von zwei Stücken aus meinem Kleiderschrank, aus der Kollektion von 2019. Ich möchte meinen Kleiderschrank nicht bei jedem Release neu füllen.

 

In der Modebranche werden ständig neue Styles, Trends und Kollektionen gefordert. Wie ist das mit dem Nachhaltigkeitsgedanken zu vereinbaren?

Mit dem Slow-Fashion-Ansatz zum Beispiel. Man kann neue Kollektionen launchen und trotzdem ein Teil der Slow-Fashion-Bewegung sein. Das lässt sich in unterschiedlichsten Varianten umsetzen. Bei uns findest du beispielsweise keine riesige Auswahl an Farben. Es gibt ein T-Shirt in drei Farben, nicht in zwanzig.

Wie sieht ein stylisches Kongress-Outfit aus?

Das ist standortabhängig, würde ich sagen. Was immer für einen Kongress gut aussieht, sind eine dunkelbraune Chino und ein Sakko. Für Frauen: Ich finde einen weiten Hosenanzug mit einem schicken Kurzmantel toll – und darunter ein eng anliegendes Shirt.

 

Denkt man über Nachhaltigkeit in der Mode nach, kommt man auch auf das Thema Langlebigkeit. Auf was muss ich achten, wenn ich Kleidung, auch für Kongresse, langfristig nutzen will?

Bei uns kriegt jeder Kunde eine Waschanleitung mit. Damit will ich nicht sagen, dass die Leute nicht richtig waschen können. Aber viele Leute sind verwundert, wenn man ihnen sagt, dass 30 Grad genügen und kein Trockner und Weichspüler nötig sind. Das ist alles eine hohe Belastung für das Naturgarn. Es lohnt sich auch zu gucken, dass man Naturgarne verwendet, die frei von Pestiziden und Chemie sind und lange halten.

Was sind No-Gos für ein Kongress-Outfit?

Das kommt ganz drauf an. Wenn wir uns in München bewegen, gehen Lederhosen mit Sneakern für mich gar nicht. Bei mir wandert der erste Blick nach unten auf die Schuhe, und das ist für mich ein No-Go, genauso wie Sandalen mit Socken, so läuft man in der Regel beim Kongress nicht herum. Genauso: ein Jogginghosen-Outfit. Das hängt zwar von der Person ab, aber zu einem Kongress würde ich mir das nicht erlauben.

 

Gibt es Streetwear-Trends, die man in einen Kongress-Look einbauen kann?

Ein Boxerschnitt-T-Shirt mit einem filigraneren Print oder einem zentrierten, kleinen Logo zu einer schicken Hose und einem schönen weißen Sneaker kann sehr cool aussehen. Aber man kann bei den T-Shirts auch mit anderen Details spielen, beispielsweise Crew-Necks mit einem höheren Kragen, das ist stilvoll und für Kongresse oder Events nicht underdressed.

 

Juni 2023

 

Fotos: Frank Stolle
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